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Stil-Lounge

Was macht Stil mit uns?

„Man kann nicht nicht kommunizieren“, sagte schon Paul Watzlawick.

Und so senden wir über unser äußeres Erscheinungsbild Signale, ob wir dies nun beabsichtigen oder nicht. Schon bevor Sie auch nur ein Wort gesagt haben, geben Sie mit Ihrer Kleidung ein Statement zu Ihrer Persönlichkeit ab und wecken bestimmte Erwartungshaltungen.

Jeder Mensch hat ein Image. Es ist nun Ihre eigene Wahl, ob Sie dieses dem Zufall überlassen oder es durch bewusstes Selbstmarketing aktiv gestalten. Richten wir zunächst unseren Blick auf die Eigenwahrnehmung.

 

Eigenwahrnehmung – sich selbst wertschätzen und positiv manipulieren

Kleidung kann nicht nur die Fremdwahrnehmung beeinflussen, sondern auch unsere Eigenwahrnehmung. Eigenwahrnehmung

Die Psychologe Adam Galinsky und Hajo Adam haben herausgefunden, dass Kleidung den Menschen sogar regelrecht klüger machen kann. Für ihre Studie "Enclothed cognition" ließen sie Kandidaten Konzentrationsaufgaben lösen. 

Ein Teil der Testpersonen trug weiße Arztkittel, die Kontrollgruppe ihre Freizeitkleidung. Die Gruppe, die den weißen Kittel trug, schnitt besser ab. Bei einem zweiten Experiment trugen alle Teilnehmer Kittel, allerdings wurde einer Gruppe gesagt, dass es sich dabei um Arztkittel, der anderen, dass es sich um Malerkittel handele. Und wieder waren die Teilnehmer im Arztkittel sorgfältiger im Lösen der Aufgaben. Das ist aber längst noch nicht alles. Die Psychologie der Kleidung betrifft auch die Wahl der eigenen Business-Garderobe. Sie beeinlusst Ihr Selbstbild als auch Ihre Leistungsfähigkeit im Job. Erstaunt?

Es gibt jedoch zahlreiche Studien, bei denen Wissenschaftler zu dieser Erkenntnis kamen. Wer etwa einen Anzug oder ein Kostüm trägt, kann ganzheitlicher und abstrakter denken als in informeller Kleidung. Zum gleichen Ergebnis kamen Forscher der University of Michigan im Rahmen eines ähnlichen Experiments. Die Wissenschaftler machen dafür ebenfalls die Assoziationen, die mit Businesskleidung einhergehen, verantwortlich. Die Psychologie der Kleidung – und ein Faktor, der im Geschäftsleben nicht zu unterschätzen ist.

Nutzen Sie dieses Wissen zu Ihrem Vorteil und optimieren Sie mit der Wahl der richtigen Kleidung Ihre Außen- und Selbstwahrnehmung.

 

Kleidung beeinflusst das Denken – und umgekehrt

Teilnehmer der US-Studie sollten zunächst bewerten, wie formell sie angezogen sind, und im Anschluss eine Reihe von Tests bearbeiten. Im zweiten Teil wurden die Probanden schließlich aufgefordert, in formeller Kleidung zu erscheinen. Nachdem sie erneut eine Reihe von Tests durchlaufen hatten, deuteten die Ergebnisse darauf hin, dass sie Informationen besser verarbeiten und abstrakter denken konnten, wenn sie im Anzug zu den Aufgaben erschienen. 

Formelle Kleidung beeinflusst also die Sichtweise: Die Probanden betrachteten Sachverhalte stärker aus der Vogelperspektive, wenn sie formeller gekleidet waren. Überdies nehmen Männer und Frauen in Anzug oder Kostüm Kritik weniger stark persönlich ("Schutzschild"). Umgekehrt beeinflusst die eigene Sichtweise auch, welche Kleidung wir tragen. Kleidung reflektiert, was wir denken und fühlen. Mit ihr kommunizieren wir, was wir der Welt eigentlich sagen wollen.

Wenn wir nun unseren „Hochstatus“ bewusst ändern können, warum tun wir dies nicht?

 

Individualität tut gut

Der persönliche Stil verbindet Eigenempfindung und Fremdwahrnehmung. Bei charismatischen Menschen stimmen Selbstbild und Fremdbild überein. Voraussetzung ist, sich selbst zu akzeptieren, die eigene Wirkung auf uns und andere zu (er)kennen und mit allen Mitteln zu stärken. Denn erst diese Wertschätzung macht aus uns eine authentische und gewinnende Persönlichkeit. Wertschätzung ist der Grundstein für Ihre Wirkungskraft!

 

Fremdwahrnehmung - Die Macht des ersten Eindrucks

Kennen Sie alle die Macht des ersten Eindrucks?  Fremdwahrnehmung

Bei jeder Begegnung mit anderen Menschen bilden wir innerhalb von Sekunden uns eine Meinung. Diese ist selten richtig, dennoch beeinflusst der erste Eindruck unser Verhalten.

Bestimmt wird er durch verschiedene Faktoren. Hierzu zählen neben unserer

  • Kleidung (Schnitt, Farben, Muster, Material) auch
  • die Frisur, Brille, Mimik, Haltung, Stimme, Freundlichkeit, Sprechmelodie,
  • Duft des Körpers und einiges mehr.

Studien zufolge prägt die äußere Erscheinung zusammen mit der Körpersprache 75% des ersten Eindrucks.

 Bleiben wir bei der Sprache unsere Kleidung, die immer noch ein oft unterschätztes Ausdrucksmittel ist. Sie kann zum Beispiel Ausdruck von Individualität oder Gruppendazugehörigkeit sein, unser Selbstbewusstsein stärken, als Schutzschild fungieren oder auch eine Mogelpackung sein. Wie auch immer – Kleidung drückt immer unsere Persönlichkeit aus. Kleidung sendet Ihre Botschaft! Seien Sie sich also bewusst, dass Sie durch Ihre Kleidung Hinweise geben, was Ihr Gegenüber von Ihnen zu erwarten hat. Und jetzt wird es spannend! Was sagt denn unsere Kleidung über uns aus? Welche wesentlichen Faktoren spielen hierbei eine Rolle?

Die Farben, der Schnitt, die Muster und Materialien sowie der persönliche Stil – z.B. trendorientiert, sportlich oder doch lieber klassisch – formen unser Gesamtbild. Gehen wir mal auf die stilgebenden Faktoren kurz ein: 

 

Farben und ihre Wirkung

Fangen wir mit den Farben an. Es gibt Farben, die stehen uns gut und es gibt Farbtöne, die unsere Persönlichkeit nicht unterstützen. Das gilt übrigens auch für Ihre Brillenfarbe und Krawattenfarbe! Vor allem die Farben in Gesichtsnähe beeinflussen Ihren Auftritt immens. 

Gekonnt eingesetzt können Sie unterschiedlich wirken:

  • Kompetent und seriös über eine harmonische Auswahl von kompetenzgebenen Farben (z.B. Blau, Grau, Schwarz, Aubergine, dunkleres Rot). 
  • Modisch, jung und dynamisch durch Tragen von Trendfarben.
  • Extravagant, kreativ und individualistisch über bewussten Einsatz ausgefallener Farben (Schnitte und Muster). 

 

Farben wirken auch auf der unbewussten Ebene

Wenn Sie also die perfekte Farbe für Ihr „Image“ suchen, können Sie sich an der farbpsychologischen Forschung orientieren. Hierzu gibt es einiges an Literatur und verschiedene Studien, die die Wirkung von Farben auf uns beschreiben.

Beispiel Farbe Blau:

Blau wirkt bekanntermaßen beruhigend auf Körper und Geist, strahlt Ruhe und Sicherheit aus. Blau ist also eine durchaus gute Wahl für Ihr Business-Outfit.

Gehen wir mal davon aus, dass mir die Farbe Dunkelblau besonders gutsteht. Welche Botschaft sende ich mit dieser Farbe aus? Dunkelblau wirkt beruhigend und strahlt Sicherheit, Kompetenz und Vertrauen aus. Würde ich ein helleres Blau wählen, würde es mich jugendlicher und frischer wirken lassen. Ein Mix aus beiden, würde die genannten Eigenschaften vereinen. (Übrigens: Blau wirkt nachgewiesen auf 83 Prozent der Bevölkerung beruhigend.)

Möchten Sie, dass Ihr Gegenüber sich ausschließlich auf Sie konzentriert? Ziehen Sie ein weißes Oberteil an und bleiben Sie in Ihrem Outfit unifarben. Der Fokus liegt nun auf Ihrem Gesicht und wird nicht durch knallige Farben oder Muster abgelegt.

Möchten Sie wissen, welche Farben sich gut kombinieren lassen, lesen Sie hier weiter.

Farben empfinden Farben empfinden

Aber nicht nur über das Auge können wir Farben empfinden, auch über unseren Körper. Sie können sich belebend  anfühlen, eine aufhellende Wirkung haben oder uns nervös machen. Ebenso haben wir ein gutes Gefühl dafür, ob uns Farben guttun oder nicht. Wir empfinden oftmals eine Abneigung gegenüber bestimmten Farben. Nicht zu verwechseln mit der eigenen Überzeugung, dass uns einige Farben nicht stehen. Dieses Vorurteil kann nicht selten in einer Imageberatung entkräftet werden.

 

Schnitt - und Linienführung

Optisch formt der Schnitt unsere Silhouette. Bestenfalls optimieren wir uns durch einen guten und passenden Schnitt. Wenn die Kleidung nicht passt - zu groß, zu klein, zu kurz, zu lang - entsteht eine Disharmonie, die auch unserem Gegenüber auffällt. Falsch gewählte Schnitte und Schnittlängen haben Einfluss auf die Gesamtproportion und verändern unsere Wirkweise.

Mit folgenden Empfehlungen können Sie Ihre Proportionen (und Wirkung) beeinflussen. Beispiele:

  • Kurze Oberteile verlängern optisch unsere Beine und verkürzen unseren Oberkörper. Auch ein hoch sitzender Bund zieht die Beine in die Länge. 
  • Taillierte Schnitte lassen die Bauchregion schmaler wirken.
  • Halsausschnitte/Kragenvarianten beeinflussen unsere Halslänge- und breite (z.B. V-Ausschnitt).  So können zum Beispiel Rollpullover oder Tücher eine verkürzende Wirkung haben, die unsere Gesichtproportionen verändern können.
  • Passform Anzug: Diesr sitzt glatt am Körper und fällt locker. Schulternaht liegt auf der Schulter. Hosenlänge fällt mit einem Knick auf dem Schuh auf. Schmale Varianten bilden keine Falten und reichen bis zum Schuh. 

 

Das Muster

Muster können bestimmte individuelle Merkmale besonders positiv aber auch negativ hervorheben und auch Problemzonen gekonnt kaschieren. Oftmals haben wir ein gutes Gespür, ob ein Muster uns steht oder uns überfordert. Florale Muster setzen den Menschen eher "weicher" in Szene, große Muster können je nach Körperstatue uns optisch "verschwinden" lassen. Wir wirken nicht als Persönlichkeit, sondern das Muster rückt in den Vordergrund.

Tipp aus der Stilberatung: Muster ziehen Blicke auf sich. Sie sind genau dort richtig, wo etwas betont werden soll. Schlichte Kombiteile lenken von ungeliebten Körperstellen eher ab. Achten Sie aber darauf, dass das Muster nicht zu sehr ablenkt. Schließlich soll Ihr Gegenüber sich auf Sie konzentrieren und nicht auf Ihr auffälliges Äußeres.

 

Die Materialien

Materialien sind in ständiger Berührung mit der Haut. Kleidung darf also weder Fremdkörper noch Störfaktor sein. Sie müssen sich wohlfühlen, sonst können Sie weder sicher noch souverän auftreten. Schauen wir uns zum Beispiel die Wirkungsunterschiede zwischen groben und feineren Stoffen an:

  • Durch grobe Materialien, können Sie eher robuster und sportlicher wirken. Sie verkörpern jemanden, der anpackt, unkompliziert und praktisch veranlagt ist.
  • Feinere Stoffe und Strickwaren wirken dagegen klassisch-elegant und werden gerne im Business getragen, da sie zeitlos,  korrekt, formell sind und kompetent wirken.

Und nicht zu vergessen - unsere Schuhe

Bislang dachte man immer die Augen seien der Spiegel der Seele. Doch neuesten Studien zufolge schweift der Blick neuerdings gezielt auf die Schuhe. Ob Sneaker oder Business-Schnürer gepflegt müssen sie sein! 

 

Erfolgsfaktor Stil

Sehen Sie Ihren Stil als Gesamtkonzept. Ihre Persönlichkeit und Ihre äußere Erscheinung formen Sie - und beide Faktoren beeinflussen sich gegenseitig. Vielen ist es bewusst, dass die Kleidung nach außen wirkt, bemerkenswert und gleichzeitig faszinierend ist jedoch die Wirkung auf die innere Einstellung. Stil + Image= Erfolg.

Homeoffice und Co.

Diese positive Beeinflussung findet übringens auch in unseren Räumlichkeiten statt. In Zeiten, in denen vermehrt zuhause gearbeitet wird (Smart Working, Homeoffice), können wir uns selbst in einen Hochstatus bringen. Achten Sie morgens darauf, wie Sie sich kleiden, denn Ihr Outfit beeinflusst unbewusst, Ihre Art zu arbeiten und auch zu kommunizieren. Nicht nur die Einstellung unserer Arbeit gegenüber ändert sich zum positiven, ebenso verbessert sich unsere Stimmung und auch unsere Motivation. 

Denken Sie daran: Wir können nicht nicht wirken - egal wann, egal wo!

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